Unternehmen auf Basis dezentraler Strukturen – als lebendige Organismen

Die Natur ist perfekt, Gleichgewichte zu schaffen – in einzelnen Biotopen, in Regionen und global. Die Fähigkeit des Lebens, ihre Entwicklung perfekt auszubalancieren, basiert auf den Grundgesetzen des Universums – vor allem auf der Quantenphysik. Der sogenannte Quantendarwinismus beschreibt, wie die darwinsche Selektion und Gesetze der Quantenmechanik zur Entstehung der klassischen Welt beigetragen haben.

So wie die Evolution den Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik unterworfen ist, so sind das auch wir und damit auch unser Wirtschaften. Nur leider haben wir in der Vergangenheit zu sehr in das System eingegriffen. Genauso wie es in der Natur ein Nachteil ist, wenn der Mensch eingreift, ist es auch in der Wirtschaft ein Nachteil, wenn eine zentrale Steuerung vorhanden ist. In der Planwirtschaft wurde versucht Top-Down eine Wirtschaft zu steuern. Das Konzept der Marktwirtschaft ist auf Grund einer gestiegenen Dezentralität erfolgreicher. Aber auch hier ist bekannt, dass hierarchisch organisierte Strukturen, wie wir sind in Konzernunternehmen vorfinden, langsam und ineffizient sind.

Wenn ich das System der Biologie auf die Wirtschaft übertrage, heißt das:

  • Schaffung kleiner dezentraler Einheiten
  • Entscheidung kommen dorthin, wo die Kompetenz liegt
  • Einsatz von Schwarmintelligenz
  • Schaffung eines gemeinsamen Warums im Unternehmen, mit dem sich alle Beteiligten eines Unternehmens identifizieren können
  • Werteorientierung im Unternehmen
  • Offenheit des Unternehmens nach außen
  • Aufgabe des Gegeneinanders (=> Einheitsbewusstsein)

Im agilen Kontext (=> Scrum, => SAFe) haben dezentrale Ansätze bereits ihre Praxistauglichkeit bewiesen. Es liegen Methoden und Best Practices vor, an denen sich Unternehmen orientieren können.

Jedes Unternehmen ist ein soziologisches Gebilde und unterliegt – wie der lebende Organismus – dem Werden, dem Sein und dem Vergehen.

Reinhold Würth

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