Ein neues Bewusstseinslevel für unser Business

Das Bewusstsein der „Einheit von Allem“ ist die höchste Stufe des Bewusstseins. An dieser Stelle trifft Business Spiritualität.
Darf so etwas wie Spiritualität überhaupt im Business berücksichtigt werden? Ich sage dazu: Wenn das Einheitsbewusstsein in den letzten 70 Jahren schon Grundlage für unser Business gewesen wäre, dann wäre unser Planet wohl kaum in dem Zustand, in dem er sich jetzt befindet.

Das Einheitsbewusstsein ist für jemanden, der im Konkurrenzkampf der heutigen Businesswelt groß geworden ist, erst einmal schwer zu verstehen. Dabei sollten wir doch sehen, dass Wissensaustausch und Kooperationen schon immer mehr Vorteile als Nachteile mit sich gebracht haben. In dieser Zeit, wo wir schnell und global technologische Innovationen für die ökologische Wende auf unserem Planeten benötigen, sind sie unverzichtbar.

„Der Grund dafür, dass unser fühlendes, wahrnehmendes und denkendes Ich in unserm naturwissenschaftlichen Weltbild nirgends auftritt, kann leicht in fünf Worten ausgedrückt werden: Es ist selbst dieses Weltbild. Es ist mit dem Ganzen identisch und kann deshalb nicht als ein Teil darin enthalten sein. Die Vielfalt ist bloßer Schein. In Wahrheit gibt es nur ein Bewusstsein.“

Erwin Schrödinger (Nobelpreis für Physik 1933)
Quelle: Das arithmetische Paradoxon – Die Einheit des Bewusstseins,
In: Dürr, Hans-Peter; Bohm, David: Physik und Transzendenz

Unternehmen sollten viel mehr über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinausblicken. Alle Maßnahmen müssen auf das Wohl des Biotops, in dem das Unternehmen tätig ist und des gesamten Ökosystems ausgerichtet sein. Unternehmen müssen ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht werden. Das gilt besonders dann, wenn sie das Potential dazu haben, ihr Umfeld in Mitleidenschaft zu ziehen. Die Stabilität einer Bank muss beispielsweise Teil ihrer DNA sein. Rohstofflieferanten, Energieversorger und Bauunternehmen müssen hohe Umwelt- und Sicherheitsstandards haben.

Ein mit harten Bandagen ausgetragener Wettbewerb zwischen Unternehmen und das Gegeneinander von unterschiedlichen Interessensgruppen (z.B. Arbeitgeberverbände – Gewerkschaften) haben in diesem Modell ebenfalls nichts mehr verloren. Unternehmer und Mitarbeiter sollten Partner sein, die gemeinsame Interessen verfolgen. Erst durch diese Partnerschaft kann sich die Kraft einer Organisation von in eine Richtung entfalten.

Mit Spiral Dynamics gibt es seit mehr als 25 Jahren ein Modell, das auf die Bewusstseinsentwicklung des Menschen eingeht und sehr treffend beschreibt. Im Buch Reinventing Organisations von Frederic Laloux skizziert dieser verschiedene Bewusstseinsstufen, wie wir sie in Organisationen vorfinden. In dem Buch erwähnte Unternehmen wie W. L. Gore & Associates, Favi oder Patagonia zeigen, dass eine andere Art des Wirtschaftens möglich ist.

Ich selbst habe nach Zusatzausbildungen als Business Coach und agiler Coach schnell begriffen, welche Potentiale im gemeinsamen Miteinander stecken. Gemeinsam mit ähnlich tickenden Menschen ist es mir in Projekten bei zwei internationalen Konzernen gelungen, Situationen des Gegeneinanders aufzulösen und die Energien in eine gemeinsame Richtung zu konzentrieren.

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