Werte sind neben dem Sinn des Unternehmens der wichtigste Orientierungspunkt. Werte fördern Mitarbeiterbindung und deren Motivation. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Compliance. Ein integres Verhalten lässt sich viel besser über Werte sicherstellen als über Regeln und Sanktionen.
Ich selbst habe in 25 Jahren als Berater und Unternehmer in verschiedenen Unternehmen erlebt, wie nicht vorhandene Werte, nicht gelebte Werte und Werteunterschiede zu Konflikten, Mitarbeiterfluktuation und zum Auseinanderbrechen von Unternehmen führten.
Entscheidend ist, dass sich Management und Mitarbeiter mit den Werten identifizieren. Dazu gehört zum einen dazu, dass schon beim Einstellungsprozess darauf geachtet wird, dass Mitarbeiter in die Unternehmenskultur passen. Zum anderen gehört dazu, dass Werte vorgelebt werden. Und dieses Vorleben betrifft jeden in einer Organisation – nicht nur das Management. Häufig ist der Mitarbeiter am Empfang, die Sekretärin am Telefon oder die Service-Kraft im Außendienst die erste Person, mit denen externe Personen Kontakt haben. Ich selbst konnte aus diesen ersten Kontakten bereits häufig viele Informationen über die Kultur in einem Unternehmen ableiten.
Die wirklich gelebten Werte und die Unternehmenskultur sind ein gemeinsames Werk aller in einer Organisation befindlichen Personen. Alle Mitarbeiter eines Unternehmens schwimmen in der gemeinsam geschaffenen Unternehmenskultur und werden durch diese beeinflusst. Ihre Veränderung ist ein langwieriger Prozess, wie die Richtungsänderung eines Super-Tankers.
Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben.
Quelle: Viktor Frankl – Österreichischer Psychiater und Autor