Der Zustand unserer Welt

Wenn wir auf den aktuellen Zustand unseres Planeten sehen, sollte uns klar werden, dass das Business, so wie wir es die letzten 2 Jahrhunderte betrieben haben, ein Auslaufmodell ist.

  • Die Art, wie wir wirtschaften, schadet unserem Planeten. Das Klima hat sich in Folge dessen verändert, die Böden sind schon an vielen Stellen ausgelaugt und unsere Böden und Gewässer werden immer mehr verschmutzt.
  • Die Art, wie wir den Erfolg der Unternehmen verteilen, macht wenige Kapitalinvestoren und Unternehmer reich und nutzt im Gegenzug viele Arbeiter aus. Die Ausnutzung der Armen ist teilweise für uns im Westen gar nicht sichtbar, weil sie am härtesten die trifft, die in Dritte-Welt Länder ihren Teil an der globalen Wertschöpfung betreiben. Von dieser Art der Verteilung profitiert niemand. Welcher reiche Mensch ist mit seinem Reichtum von Herzen glücklich, es sei denn, er nutzt seinen Reichtum, um Gutes damit zu bewirken?

Ende 2020 besaß 1,2 Prozent der Weltbevölkerung rund 47,8 Prozent des weltweiten Vermögens. Rund 53 Prozent der Weltbevölkerung besaßen hingegen lediglich 1,1 Prozent des weltweiten Vermögens

Quelle: Statista
  • Das ganze System ist immer auf das Optimum für einzelne Teilnehmer am Wirtschaftssystem ausgerichtet und nie auf das Gemeinwohl. Kollateralschäden am Planeten Erde sind nicht eingepreist.
  • Eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen, die wir anbieten, machen unser Leben nicht wirklich besser, sondern sind auf das Erzeugen von Abhängigkeiten ausgerichtet. Das betrifft viele Online-Angebote, viele Produkte der Pharmaindustrie und viele der Lebensmittel die wir in den Supermärkten angeboten bekommen.

Die aktuelle Form unseres Wirtschaftens hält sich mit Massenmärkten am Leben, die Produkte erzeugen, die künstlich geschaffene Bedürfnisse bedienen, keinen echten Need erfüllen und auf Kurzlebigkeit ausgelegt sind.

Aus der Trendstudie Neo-Ökologie des Zukunftsinstituts
  • Viele Produkte sind nur für eine begrenzte Zeit gemacht. Langlebige Produkte und Service-freie bzw. Service-arme Produkte sind eine Gefahr für das „Mehr-Mehr-Mehr“ Geschäftsmodell vieler Unternehmen.
  • Das Gegeneinander zwischen Unternehmen und anderen Unternehmen sowie zwischen Mitarbeitern und ihren Kollegen und Vorgesetzten bewirkt eine Schwächung des Ganzen. Es schadet damit wiederum jedem Einzelnen.
  • Die Art, wie wir in den Unternehmen unsere Arbeit verrichten, schadet unserem Geist und unserer Gesundheit. Problematisch sind die echte und die mentale Fließbandarbeit sowie der Stress, den wir uns selbst und uns gegenseitig bereiten. Eine UN-Studie zu Stress am Arbeitsplatz spricht von 745.000 Todesfällen weltweit jährlich durch Überarbeitung.
  • Problematisch sind in diesem Kontext auch fehlende Einflussmöglichkeiten des einzelnen Mitarbeiters auf das Ergebnis und die Abläufe im Unternehmen. Viele Mitarbeiter können sich dadurch schlecht mit ihrem Unternehmen identifizieren und sehen sich als Opfer einer schlechten Arbeitsumgebung.

Ist uns wirklich bei all dem Wissen, das ist uns zur Verfügung steht, bisher als Menschheit nichts Besseres eingefallen? Stellen wir uns einmal vor, wir müssten dieses Wirtschaftssystem als Vertreter des Planeten Erde, außeririschen Besuchern vorstellen. Könnten wir voller Stolz sagen „Das ist das Ergebnis, an dem wir zwei Jahrhunderte gearbeitet haben?“.

Ich glaube, dass viele Menschen eine Reihe der Punkte auch sehen, die ich hier beschreibe. Nur trauen sich noch zu wenige Menschen, die Dinge beim Namen zu nennen. Zu viele Menschen verfahren noch so, wie die Menschen im Kunstmärchen des Kaisers neue Kleider.

Dieses Wirtschaftssystem hat keine Zukunft mehr, wenn wir eine Zukunft haben wollen. Ein Prinzip, von dem wir uns besonders schnell verabschieden dürfen, ist das Prinzip, dass das Geldverdienen der Zweck unseres Wirtschaffens ist, wie das die Friedman-Doktrin aussagt.

Was wir statt dessen brauchen, ist ein Bewusstseinswandel und neue Prinzipien, die den bisherigen überlegen sind. Wir benötigen ein Modell, dass den Menschen Hoffnung gibt und sie begeistert. Wir benötigen ein Model, für das die Beteiligten mit Begeisterung alle überholten Prinzipien des bisherigen Wirtschaftssystems über Bord schmeißen.

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